Werner Arndt - Einzelausstellung 1971
Galerie Maerklin, Stuttgart


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Ausstellungsplakat


Vernissage


Text der Eröffnungsrede von Frau Dr. Ulla Stöver (Original)

Text der Eröffnungsrede von Frau Dr. Ulla Stöver, Hamburg

Wendet sich ein Maler an das Publikum, um ihm (wie hier heute in
der Galerie Maercklin) seine Arbeiten aus einem Zeitraum von
20 Jahren zu zeigen, so setzt er sich mehrfacher Gefahr aus.
Ich meine nicht so sehr die simple Möglichkeit gänzlichen
Mißverstandenwerdens oder die schon komplexere entschiedener
Ablehnung - als vor allem die, daß er sich scheinbar selber
widerspricht.
Zwar ist Logik kein Kriterium für die Kunst, und folgerichtige
Entwicklung gibt es wohl nur im Bereich der Naturwissenschaft.
Aber jeder um den Zugang zur künstlerischen Aussage ernsthaft
Bemühte sucht doch die Wege, die Gedankengänge des Künstlers
in etwa auf seine Weise nachzuvollziehen.

Arndt selber weiß natürlich um das Band, das seine neuen und
seine früheren Arbeiten verknüpft. Aber er hat nicht mehr dieselben
Ansichten, die er vor 20, vor 10 oder noch vor 5 Jahren hatte.
Wie soll er verständlich machen, daß sich der letzte Grund nicht
verändert hat, daß sich nur seine Standpunkte verschoben haben
und daß die Ausdrucksmittel ihnen gefolgt sind - bzw. daß die
Standpunkte sich mit den neu eroberten Ausdrucksmitteln wandelten.
Läßt sich doch das Problem eines Malers niemals losgelöst von
seinen Mitteln betrachten. Es taugt nur, soweit es von adaequaten
Mitteln gestützt wird, die umso vollständiger sein müssen, Je
tiefer sein Anliegen ist. Arndt selber bringt das auf die knappe
Formel: "Was - Wie - Womit".

Wir stehen hier in einem Raum mit Arbeiten aus der für den
jetzigen Werner Arndt charakteristischen Schaffensperiode.
Die hier ausgestellten Werke haben den Raum eigentümlich
verwandelt, indem sie die neutralen Wände in ihr zentrales
künstlerisches Problem mit einbeziehen, sie gewissermaßen zu
Mitspielern ihres Anliegens machen, zu weißen Tiefen, Kratern
und Schluchten innerhalb der verspannten Kompositionen,
Es geht Arndt um die Durchbrechung der Fläche. Das klingt ganz
überzeugend, und ist doch nur vordergründig,
Die Fläche läßt sich auf viele und sehr verschiedene Arten durch-
brechen; es gibt eine Menge Beispiele dafür. Bei Arndt ist aus
der Durchbrechung der Fläche ihre Zerstörung geworden.
Das Wissen um die Fragwürdigkeit des als gesichert Geltenden,
um die Gefährdung dieser Welt läßt sich nicht mit schönem Schein
beschwichtigen, Der Künstler reagiert auf den Anruf der Zeit
und geht mit seiner Antwort bis an die Grenze des Möglichen,
indem er Chiffren setzt.
Bildende Kunst als Mittel der Welt-Auseinandersetzung also?

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Unbewußt pflegt sich leicht eine Verwechslung mit dem Allgemein-
Menschlichen dabei einzuschleichen. Wer in aller erlebnis- und
weltanschauungsbedingten Subjektivität des Künstlers ein Vorzeichen
erkennt, ist der Unausweichbarkeit des künstlerischen Muß verständ-
nisvoll einen Schritt nähergekommen.

Arndt schafft Bild-Plastiken. Die Leinwand als Bildträger bedeutet
ihm nicht mehr Wesentliches. In seinen Bild-Plastiken klaffen
Spalten wie aufgerissene Wunden. Versteinerte Schiffstaue ver-
schnüren manche von ihnen und züngeln dann wie Schlangen hinüber
auf altmeisterlich behandelte Gründe. Verfremdete Gegenstände
sind als Metaphern in die Kompositionen eingeschrieben: erloschene
Spiegel, geborstene Balken, farbiges Glas.

Neue Herstellungsmethoden bringen die Zeichensprache - abseits vom
aktuellen Kunstmarkt - zu höchster Intensität.
Mit Kunstharz auf Styropor hat sich Arndt sein ganz persönliches,
unverwechselbares Ausdrucksmittel geschaffen. Durch hohe Hitzegrade
sind seine Feuerbilder hindurchgegangen: das transparente Harz
wurde hart und opak, das Styropor schmolz und krümmte sich zu
wenigen Flocken zusammen.
Es gehört ein hohes Maß an Wissen um technisch-chemische Prozesse
dazu, um genau beurteilen zu können, wann ein solches Werk im
Feuer zur Reife geläutert wurde. Jedes Zuviel vernichtet Formen
und Farben.
Mit den Farben verfährt Arndt, der Maler, beinahe asketisch. Braun
in gedämpften Schattierungen bis hin zum Schwarz - vereinzelt Rot,
ein Grün oder Gelb.
In den Tiefen leuchten emailähnliche Farbreflexe, und erst der
nahen Betrachtung erschließt sich die ganze reiche Differenzierung
dieser Werke. Man staunt, welche optische Ausgiebigkeit zutage
tritt, was man alles übersehen hat - und so geht das Auge auf
Wanderschaft, erwartungsvoll, was wohl sonst noch zu finden und
zu entdecken sei.
Zurückgetreten von einem solchen Bild, meint man, die Struktur
dominiere, Was aber ist Struktur? Im Grunde doch Plastik, bei der
das Mittel des Lichtes als raumschaffende Kraft eingesetzt wird.
Reflexe und Schatten sind wichtig, Man kann bei wechselndem Licht-
einfall den Prozeß der Sublimierung miterleben und sich dabei in
Vorstellungsbildern der eigenen Phantasie verlieren. So ähnlich,
wie der Photograph Duncan auf einem Bilde Picassos - Tisch und
Guitarre darstellend - einen Hund erkannte.
Arndt wollte nicht das Abbild einer Ruinenstadt unter fahlem

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geben mit jenem großen Bildwerk dort - aber er wird es nicht verhin-
dern können, daß Assoziationen in dieser Richtung geweckt werden -
Das aesthetische Auskosten etwa des seidigen Glanzes auf verbrannten
Holz wird für den Betrachter solcher Bilder niemals die Endstufe
seiner Auseinandersetzung mit dem Kunstwerk sein, Das Auge leitet
den Dialog nur ein - und zuweilen ist es gut, daß die Worte des
Gesprächspartners nicht zu hören sind. Beim Gedicht fehlt ja auch
die andere Hälfte des Gespräches, womit nicht gesagt sein soll,
daß Arndts Kunst lyrisch wäre
Das Verhältnis von Kunstwerk und Betrachter muß sich jede Zeit neu
definieren, denn auf eine Umdrehung des Lebens kommen mindestens
fünf Umdrehungen der Kunst -

Der Weg von Arndts Anfängen bis zu diesen Werken war lang. Fast
im Zeitraffertempo galt es nach dem Kriege das nachzuholen, was
die Klassiker der sog. Moderne erobert hatten. Man bezeichnete Arndt,
als er mit seinen ersten Arbeiten hervortrat, als legitimen Nach-
folger Beckmanns. Das war vorschnell und nicht richtig, denn
sowohl im Farbigen als auch im Formalen ließ sich schon damals
das Eigenständige erkennen. Man hätte genau so Leger für einen
Paten Arndts in Anspruch nehmen können -
Und daß Arndt Bilder wie den Eiffelturm und das an Nolde erinnernde
im tiefer gelegenen Stockwerk in diese Ausstellung mit einbezogen
hat, sollte von der konzessionslosen Ehrlichkeit eines Künstlers
überzeugen, der mit einer solchen Konfrontation auch Rechenschaft
geben will.

Bei aller malerischen Begabung - es gibt einige durchaus ernst zu
nehmende Kunstkritiker, die bis heute bedauern, daß Arndt nicht
weiter gemalt hat - bei aller malerischen Begabung also wollte Arndt
im Grunde immer aus der Fläche ausbrechen. Er ist kein Bildhauer
geworden, weil ihm nicht das Volumen als solches wichtig ist. Er
wollte die Fläche durchstoßen, eine neue Dimension gewinnen - und
zwar nach Überwindung eines Widerstandes. Agressivität und Skepsis
verbanden sich in seinem Tun: Skepsis als ein Infragestellen von
Konvention (natürlich), von Motiven, von der Realität des Wirklichen,
ja auch von erprobten Verfahren.
10 Jahre, bis 1966, ging Arndt in Klausur. In dieser Zeit erkannte
er definitiv, daß er sich niemals mit der gewissermaßen auf ihn
wartenden Fläche würde identifizieren können und daß er die Farbe
nicht als einen für ihn absoluten Ausdruckswert zu setzen vermöchte.

Das Christusbild (im unteren Stockwerk) bezeichnet einen Schritt

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auf dem neuen Weg. Das Abbild des Menschen, den Maßstab des Menschen
hatte Arndt noch nicht weggelegt. Es klang noch nach, was in einer
unmenschlichen Welt zur Deformation des Menschen geschieht -

Arndt begann, Materialien auf seine Bilder zu montieren, ohne indes
bei dem stehen zu bleiben, was man Materialbild nennt, Es lag nicht
in seiner Absicht, durch leicht lesbare Formeln den Betrachtern den
Zugang zum letztlich Unbegreiflichen billig zu erschließen.
Arndt entwickelte in den folgenden Jahren ein spannungsgeladenes
Positiv-Negativ-Prinzip, in welchem die Dinge (durch neuen Bezug
miteinander verfremdet) zu eindringlich-aktuellem Leben erwachen.
Muscheln, Fischerkörbe, bizarre Balken, Netze, Schiffstaue und
farbiges Glas traten an die Stelle von Motiven.

Es läßt sich heute rasch sagen: auf malerischen Beginn folgte bei
Arndt die Periode des Materialbildes und dieses wiederum wandelte
sich von maritimen Elementen zu terranen. Vom gewechselten Standpunkt
gibt Arndt jeweils die Summe seiner Erfahrungen - und was sich uns
als Formenwelt darbietet, ist das Resultat erlebter, erkämpfter,
errungener Wirklichkeit eines zentralen Problems - auf anderer Stufe

Man kann sich der Tatsache des sich ständig weitenden Raumes ebenso
wenig verschließen wie der expressiven Ausdruckskraft des von Arndt
hier Vorgetragenen - wobei der Schwierigkeitsgrad der Herstellung
alles Spontane von vornherein ausschließt.
Die maritime Phase Arndts hat ungeheuer viel Atmosphäre. Man riecht
fast etwas von Seetang und Meer. Es ist nicht die heitere Atmosphäre
von fröhlichen Ferien an der See, die Tragik des Gefährdetseins wird
auch hier spürbar.

Eine fast banale Einsicht Arndts leitete den Übergang ein zu den
terranen Elementen. Verbrannte Balken lassen sich ja nicht nur am
Meer finden. Sie sind auch zu schaffen. Und das war die Geburtsstunde
der Feuerbilder, von denen ich eingangs sprach.

Zwischen den gewölbten kurvigen Formen der großen Liegenden (im unte-
ren Stockwerk) und dem grünspanbehauchten Relief der scharf akzentu-
ierten Lötnaht am Metallbild (der letzten Stufe Arndt'scher Kunst)
zwischen gemalten Landschaften mit umschriebenen leeren Flächen und
den Schluchten und Unterschneidungen der brandgeschwärzten Relief-
Bilder besteht eine geheime Verwandtschaft.
Und im anscheinend Ungegenständlichen, dem skelettähnlich reduzier-
ten Bild (vorn am Fenster) bliebt immer noch das Interesse am Gegen-
stand erhalten.

Obwohl sich Arndts Arbeiten keiner der gegenwärtig aktuellen Tenden-
zen einordnen lassen, gehören sie in unsere Zeit. Zwischen ihr und

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und ihnen stellt sich eine unentrinnbare Solidarität her.
Das hat nichts mit Sujets zu tun, auch nicht damit, daß der Künstler
mit jedem von ihm geschaffenen "Objekt" zugleich eine Aussage macht
über sein ureigenes Wesen.
Es mag als Beweis genommen werden dafür, daß Kunst die feinste
Offenbarung menschlicher Produktivität ist und daß ihr eine eigen-
tümliche Kraft innewohnt, die zuweilen Herzen anrührt und etwas
bewirkt,
Das Werk Werner Arndts trägt seine Bedeutung in sich, und wer sich
mit ihm beschäftigt, kann nicht gleichgültig bleiben.

Wir danken dem Künstler für das, was er uns heute hier zeigt -
wir danken der Galerie Maercklin, Herrn Schurr, daß sie für drei
Wochen diesem Werk einen Raum gibt.
Ein apokalyptisches Bild aus der Bibel vermittelte uns die Erkennt-
nis, daß man ein Buch verschlingen muß, um es ganz zu besitzen,
Vielleicht läßt sich das übertragen. Versuchen wir also, uns ein
Werk Werner Arndts einzuverleiben -
Ich darf Sie einladen, sich an dem "Freßbild" dort zu stärken -
und ich kann Ihnen verraten, daß selbst nach der nahrhaften Zerstö-
rung dessen, was sich uns so verlockend darbietet, immer noch ein
echter Werner Arndt übrig bleibt,

U.St.

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Fotos des "Fressbildes" zur Vernissage

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Katalog


Ausstellungskatalog Titelblatt

Ausstellungskatalog Rückseite


Einlegeblatt im Katalog (Vorder- und Rückseite) mit Verzeichnis der ausgestellten Werke
Die mit rotem Kreis gekennzeichneten Arbeiten sind im Katalog abgebildet.
Alle ausgestellten Werke sind unten dargestellt und können über die Auflistung aufgerufen werden.


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  Liste der ausgestellten Werke

  Liste der ausgestellten Grafiken (Sonderverzeichnis)

01 Selbstbildnis mit Hut

02 Judith

03 Pieta

04 Menschenpaar

05 Frau mit Mohnblume

06 Passage

07 Alicante

08 Selbstbildnis

09 Artischocken

10 Liegender Akt mit gelben Blüten

11 Frau im Baum (unvollendet)

12 Maske

13Frau im Spiegel

14 Liegendes Paar

15 Autos

16 Bildnis Dr. H. Tr.

17 Maritime Variation mit dkl.Kugel u.l.B

18 Plastik mit Baumstbben

19 Stechpalmenblätter

20 Triptychon

21 Fische und Netz

22 Maritime Variation

23 Sich schneidende schwarze Hölzer in farbigen Glas

24 Schwarze Hölzer

25 Grünblaues Feld u.figürl. Fragment

26 Rotes Feld mit schwarzen Hölzern

27 Senkrechter Balken u.s. gemaltes Abbild

28 Versteineter Torso

29 Terrare Variation mit versteinertem Seil und gemaltem Himmel

30 Terrare Variation mit schwarzem Horizont

31 Terrare Variation mit gemaltem Himmel

32 Terrare Variation mit Messingfeldern

33 Ecce homo

34 Terra Nova

35 Messingwald I (keine Aufnahme vorhanden)

Handzeichnungen

- Fotografik mit Handzeichnung in Chinesischer Tusche und Fotoemulsionen -

01 Schichtungen in grau (Gortsch), 1967; Maße: 59 x 40 cm;

02 Schichtungen in rot, 1967; Maße: 59 x 40 cm;

03 Nacht mit rotem Mond, 1967; Maße: 60 x 40 cm;

04 Vergittert, 1967; Maße: 40 x 60 cm;

05 Versperrter Durchbruch, 1967; Maße: 60 x 40 cm;

06 Gekreuzte Balken in dunklem Feld (Additativ), 1968; Maße: 60 x 40 cm;

07 Torso, 1967; Maße: 42 x 36 cm;

08 Vergängliches (Meditativ), 1968; Maße: 50 x 41 cm;

Druckgrafik

01 Pieta I, 1949; Maße: 37 x 26 cm; Holzschnitt

02 Pieta II, 1949; Maße: 52 x 19 cm; Holzschnitt

03 Pieta III, 1950; Maße: 70 x 20 cm; Holzschnitt

04 Pieta IV, 1956; Maße: 82 x 28 cm; Farbholzschnitt

05 Mutter mit Kind I, 1949; Maße: 30 x 24 cm; Holzschnitt

06 Kauernde, 1949; Maße: 33 x 29 cm; Holzschnitt

07 Selbstbildnis, 1949; Maße: 29 x 22 cm; Holzschnitt

08 Frauenbildnis (Judith), 1950; Maße: 50 x 29 cm; Holzschnitt

09 Fruchtbarkeit (Frau mit Kürbis) , 1953; Maße: 31 x 32 cm; Farbholzschnitt

10 Menschenpaar, 1953; Maße: 67 x 27 cm; Farbholzschnitt

11 Eccehomo (Christuskopf), 1956; Maße: 45 x 36 cm; Farbholzschnitt

12 Straße nach Frankfurt, 1954; Maße: 40 x 60 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck

13 Atelierfenster, 1954; Maße: 39 x 59 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck,

14 Frau mit Umhang, 1955; Maße: 61 x 42 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck,

15 Tetuan, 1955; Maße: 74 x 30 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck,

16 Erinnerungen a.d. Sierra Nevada, 1955; Maße: 45 x 63 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck,

17 Alicante, 1955; Maße: 46 x 61 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck,

18 Eccehomo, nur schwarz , 1956; Maße: 56 x 37 cm; Hand-Seidensiebdruck19

19 Zeil in Frankfurt, 1956; Maße: 66 x 49 cm; Siebdruck

20 Apfelbäumchen , 1957; Maße: 58 x 37 cm; Hand-Farbsiebduck

21 Baeume , 1966; Maße: x cm; Linolschnitt mit Prägedruck

22 Maritime Variation A, 1966; Maße: 63 x 43 cm; Serigraphie mit Prägedruck und aufgeklebten Fototapeten

23 Maritime Variation B, 1966; Maße: 43 x 66 cm; Serigraphie mit Prägedruck und aufgeklebten Fototapeten

24 Maritime Variation C, "Boote";, 1966; Maße: 39 x 75 cm; Linolschnitt- mit Prägedruck und aufgeklebten Fototapeten

25 Maritime Variation D, 1966; Maße: 58 x 70 cm; Serigraphie mit Prägedruck und aufgeklebten Fototapeten

26 Maritime Variation E, 1966; Maße: 81 x 55 cm; Serigraphie mit Prägedruck,

27 Maritime Variation F, 1966; Maße: 58 x 70 cm; Serigraphie mit Prägedruck,

28 Versperrter Durchbruch, 1968; Maße: 79 x 45 cm; Siebdruck

29 Seil mit Durchblick, 1969; Maße: 62 x 40 cm; Sieb- und Prägedruck

30 Ausstellungsplakat, 1971; Maße: 77 x 44 cm; Siebdruck

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Katalog - Fortsetzung


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Ausgestellte Werke


01
Selbstbildnis mit Hut, 1945, Öl auf Leinwand - 50 x 40 cm

02
Judith, 1950, Öl auf Hartfaser - 75 x 41 cm

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03
Pieta, 1950, Öl auf Hartfaser - 196 x 64 cm

04
Menschenpaar, 1950, Holzschnitt - 66 x 27 cm

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05
Frau mit Mohnblume, 1950, Öl auf Hartfaser - 71 x 59 cm

06
Passage, 1953, Öl auf Hartfaser - 172 x 90 cm

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07
Alicante, 1956, Öl auf Hartfaser - 80 x 100 cm

08
Selbstbildnis, 1958 , Öl auf Spanplatte - 50 x 34,5 cm

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09
Artischocken, 1958, Öl auf Spanplatte - 100 x 80 cm

10
Liegender Akt mit gelben Blüten, 1959 , Öl auf Spanplatte - 93 x 143 cm

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11
Frau im Baum (unvollendet), 1959, Tusche auf Spanplatte

12
Maske, 1959, Collage - 139 x 101 cm

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13
Frau im Spiegel, 1961, Collage 99 x 89 cm

15
Autos, 1962, Collage - 173 x 110 cm

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14 Liegendes Paar, 1962, Collage - 89 x 210 cm

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16
Bildnis Dr. H. Tr., 1962/63,
Collage, Stoff, Styropor, etc. - 100 x 75 cm

17
Maritime Variation mit dunkler Kugel
und lasiertem Blau, 1963 - 174 x 57 cm

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18
Plastik mit Baumstubben, 1963, Höhe 75 cm

19
Stechpalmenblätter, 1964, Aluminium und Styropor bemalt - 112 x 82 cm

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20
Triptychon, 1964/65,
L. Flügel: 185 x 73 cm, Mittelteil: 185 x 180 cm, r. Flügel: 185 x 73 cm

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21
Fisch und Netz, 1965, Assemblage - 45 x 101 cm

22
Maritime Variation, 1965, Serigraphie u. Prägedruck - 78 x 57 cm

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23
Sich schneidende schwarze Hölzer in farbigem Glas, 1966, Assemblage - 230 x 155 cm

24
Schwarze Hölzer, 1966, Assemblage - 140 x 175 cm

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25
Grünblaues Feld und figürliches Fragment, 1966
Assemblage, Epoxydharz - 100 x 130 cm

26
Rotes Feld mit schwarzen Hölzern, 1967
Assemblage - 105 x 150 cm

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27
Senkrechter Balken und sein gemaltes Abbild in dunklem Feld, 1967/68
Assemblage - 175 x 103 cm

28
Versteinerter Torso, 1968
Epoxydharz - 100 x 61 cm

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29
Terrare Variation mit versteinertem Seil und gemaltem Himmel, 1968
Epoxydharz - 110 x 75 cm

30
Terrare Variation mit schwarzem Horizont, 1968
Epoxydharz 176 x 123 cm

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31
Terrare Variation mit gemaltem Himmel, 1969
Epoxydharz - 175 x 90 cm

32
Terrare Variation mit Messingfeldern, 1968/71
Epoxydharz - 170x122 cm

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33
Ecce homo, 1968, Assemblage - 150 X100 cm

34
Terra Nova, 1970, Epoxydharz - 245 x 150 cm

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Anmerkung:
Styropor bearbeitet (geätzt, verbrannt, geraspelt), mit Stoff verkleidet, verputzt und mit Dispersionsfarben bemalt. Dazu eingebettete Naturstücke und Pressungen.


Ausgestellte Grafik


Fotografik mit Handzeichnung in Chinesischer Tusche und Fotoemulsionen


1   Schichtungen in grau

2   Schichtungen in rot

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   3 Nacht mit rotem Mond

   4 Vergittert

  5 Versperrter Durchbruch

  6 Gekreuzte Balken in dunklem Feld (Additativ)

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7  Torso

  8 Vergängliches (Meditativ)

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Druckgrafik

1 Pieta I, 1949, Maße: 37 x 26 cm; Holzschnitt

2 Pieta II, 1949, Maße: 52 x 19 cm; Holzschnitt

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3 Pieta III, 1950, Maße: 70 x 20 cm; Holzschnitt

4 Pieta IV, 1956, Maße: 82 x 28 cm; Farbholzschnitt

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5 Mutter mit Kind I, 1949, Maße: 30 x 24 cm; Holzschnitt

6 Kauernde, 1949, Maße: 33 x 29 cm; Holzschnitt

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7 Selbstbildnis, 1949, Maße: 29 x 22 cm; Holzschnitt

8 Frauenbildnis (Judith), 1950, Maße: 50 x 29 cm; Holzschnitt

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9 Fruchtbarkeit (Frau mit Kürbis), 1953, Maße: 31 x 32 cm; Farbholzschnitt

10 Menschenpaar, 1953, Maße: 67 x 27 cm; Farbholzschnitt

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11 Eccehomo (Christuskopf), 1956, Maße: 45 x 36 cm; Farbholzschnitt,

12 Straße nach Frankfurt, 1954, Maße: 40 x 60 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck

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13 Atelierfenster, 1954, Maße: 39 x 59 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck

14 Frau mit Umhang, 1955, Maße: 61 x 42 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck

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15 Tetuan, 1955, Maße: 74 x 30 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck

16 Erinnerungen an die Sierra Nevada, 1955, Maße: 45 x 63 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck

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17 Alicante, 1955, Maße: 46 x 61 cm; Hand-Seidenfarbsiebdruck

18 Eccehomo, 1956, Maße: 56 x 37 cm; Hand-Seidensiebdruck

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19 Zeil in Frankfurt, 1956, Maße: 66 x 49 cm; Siebdruck

20 Apfelbäumchen , 1957, Maße: 58 x 37 cm; Hand-Farbsiebduck

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21 Baeume , 1966, Maße: x cm Linolschnitt mit Prägedruck

22 Maritime Variation A, 1966 Maße: 63 x 43 cm; Serigraphie mit Prägedruck und aufgeklebten Fototapeten

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23 Maritime Variation B, 1966 Maße: 43 x 66 cm; Serigraphie mit Prägedruck und aufgeklebten Fototapeten

24 Maritime Variation C, "Boote", 1966, Maße: 39 x 75 cm; Linolschnitt mit Prägedruck und aufgeklebten Fototapeten

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25 Maritime Variation D, 1966, Maße: 58 x 70 cm Serigraphie mit Prägedruck und aufgeklebten Fototapeten

26 Maritime Variation E, 1966, Maße: 81 x 55 cm Serigraphie mit Prägedruck

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27 Maritime Variation F, 1966 ,Maße: 58 x 70 cm Serigraphie mit Prägedruck

28 Versperrter Durchbruch, 1968, Maße: 79 x 45 cm Siebdruck

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29 Seil mit Durchblick, 1969, Maße: 62 x 41 cm Sieb- und Prägedruck

30 Ausstellungsplakat, 1971, Maße: 77 x 44 cm Siebdruck

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Kritik zur Ausstellung


Unbekannte ZEITUNG

Bilder zum Essen
W. Arndt bei Maercklin in Stuttgart


Wenn Bilder gegessen werden können, hat das Er-
öffnungspublikum den Vorteil. Bei der Vernissage der
Ausstellung von Werner Arndt in beiden Räumen der
Stuttgarter Maercklin-Galerie nahm es ihn wahr. Ein
"Eßbild" nahm seinen vorbestimmten Weg. Mit die-
sem Gag haben die anderen Bilder und Reliefs des
1918 in Stralsund geborenen, heute in Frankfurt
lebenden Künstlers, der während des Krieges bei Willy
Jaeckel in Berlin studierte, nichts zu tun. Arndt ist,
wie immer sich auch seine Arbeiten in den Jahren
seines Schaffens verändert haben, von einer expres-
sionistischen Grundhaltung geprägt. Lange Jahre
stand seine Malerei im Banne Beckmanns. Die bis
zum 28. April dauernde Schau belegt diese Phase mit
einer ganzen Reihe von Bildern, in denen eine eigene
Handschrift, auch wenn sie nebenbei die Grenzen des
Talents andeutet, sichtbar wird.

Dann beginnt Arndt vor einigen Jahren auf neue
Arbeiten Materialien zu montieren, vor allem ver-
brannte Balken, deren düsteres Schwarz-Grau zum
dominanten Ausdrucksfeld wird. Bald folgen Glas,
Muscheln und Fischerkörbe, mächtige Seile und
Netze. Vor Kunstharzflächen stehen sie wie Zeichen
und Chiffren. Aus Bildern sind Reliefs, Bildplastiken
geworden. Das Ganze wirkt ungefüge, drohend, ein
wenig bedrückend. Das Zerstörte drängt sich vor in
all den maritimen Variationen, die aus dynamischen
Formspannungen nie entlassen werden.

Die späten Reliefs im oberen Saal sind in ihrem
Entstehungsprozeß durch hohe Hitzegrade gegangen.
Das Epoxydharz, das Arndt verwendet, ist vom Feuer
geschwärzt, verknotet, verformt. Die Form ist nun in
ihrer Gesamtheit einmal oder mehrmals durchbro-
chen. Diese Arbeiten aus der Serie "Terra Nova" er-
innern direkt an verbrannte Erde, an aufgerissene
Krater. Durchbrüche und Oeffnungen sind wie Ver-
heerungen der Landschaft. Arndt scheint verzweifelt
gegen den schönen Schein zu kämpfen, der ihn dann
aber in den schimmernden emailleähnlichen Reflexen,
die sich in der zerstörten Materie bilden, wieder ein-
holt. Die Absicht, jeweils die höchste ihm erreichbare
Ausdruckskraft zu erreichen, hält den Künstler oft
ab, sich auf die Form zu konzentrieren. Es ist deshalb
nicht anzunehmen, daß die Objekte provozierend auf
Zeitgenossen wirken.
gw

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