Werner Arndt - Herstellung eines  "Cagers "


Zurück

Die Bezeichnung "Cager" für seine figurale Objekte entstand in Ableitung vom englischen Wort "cage", das mit Käfig, Gefängnis und Kerker, aber auch mit den weniger belasteten Begriffen Kabine oder Gerüst übersetzt werden kann.
Es ist eine Montage von Körperabformungen aus eingefärbtem bzw. bemaltem Polyester, die als unvollständige Wiedergabe des Menschen in imaginäre Käfige gesperrt sind.

Werner Arndt beschreibt seine Herstellung eines Cagers folgendermaßen:

Eingeweichte Gipsbinden werden über den bzw. die eingeölten Körperteile des Modells gelegt, die abgeformt werden sollen (s. Abb. 1-3).

Abb.: 1

Abb.: 2

Abb.: 3

Nach ca. einer Viertelstunde werden die Binden fest und ich nehme sie ab (Abb.: 4).
Dann wird die gewonnene Gipsform mit einem wachs-
haltigen Spezialmittel isoliert, damit sie ihre Saugfähigkeit verliert. Anschließend werden kunstharzgetränkte Glasfaser-
stränge, Matten und Gewebe in die Negativformen gelegt (Abb.: 5).

Abb.: 4

Abb.: 5

Wenn nach einigen Stunden, das Polyester ausgehärtet ist, weiche ich die Gipsform mit der Glasfaser-Polyestereinlage in einen Wasserbehälter ein. Die Gipsbinden saugen sich voll Wasser und lassen sich dann von der Polyester-Form lösen (Abb.: 6-7).
Die nun gewonnenen Positiv-Menschenteile aus Polyester sind meistens bereits eingefärbt.

Abb.: 6

Abb.: 7

Nun gehe ich zu meinem Probekäfig aus Eisen, den ich verkleinern oder auch vergrößern kann, nehme die Teile und versuche zunächst improvisierend, meine Konzeption für die jeweilige Abformung richtige Käfiggröße zu finden. Es hat sich ergeben, daß ich Käfige mache, welche die in ihnen künftig Existierenden fühlbar beengen.
Wenn ich im eisernen Modellkäfig die richtige Größe für den Cager gefunden habe, fertige ich aus Holzlatten ein Negativmodell des Käfigs. Es wird gewachst, sodann mit Glasfasersträngen und mit Harz ausgelegt.
Anschließend, nach Aushärtung des Kunstharzes werden die Holzlatten abgeklopft (Abb.: 8-9). Dann montiere ich die Menschenreste fest in den für sie gemachten und beengenden Käfig. Die Käfige haben meistens keine Wände (Abb.: 10)

Abb.: 8

Abb.: 9

Abb.: 10

Der fertige Cager ist in Abb.: 11 zu sehen.

Abb.: 11

Zurück zum Seitenanfang